Endlich frei
Willkommen Gast   
 Betreff:Essstörungen bei Jungen und Männer?.. 10-03-2010 17:09:20 
Administrator
Mitglied seit: 07-03-2010 21:38:43
Beiträge: 13
Ort
Forum : Lexikon
Thema: Essstörungen bei Jungen und Männer?

Immer häufiger werden Esstörungen bei Männern diagnostiziert. Als Grund dafür wird eine sich stark verändernde Gesellschaft angesehen.

Erst in den letzten Jahren findet auch in diesem Bereich, wenn auch noch wenig, Forschung statt. Mittlerweile leiden Männer immer häufiger an allen Arten von Essstörungen. Fünf bis zehn Prozent der Magersüchtigen und zehn bis 15 Prozent der Bulimiker sind bereits männlich. Besonders davon betroffen sind Jungen zwischen zehn und 25 Jahren.

Der Krankheitsverlauf unterscheidet sich nicht von dem der Frauen.
IP-Adresse aufgezeichnet
 Betreff:Wer ist betroffen von den Essstörungen?.. 09-03-2010 16:05:38 
Administrator
Mitglied seit: 07-03-2010 21:38:43
Beiträge: 13
Ort
Forum : Lexikon
Thema: Wer ist betroffen von den Essstörungen?

Da die Formen der einzelnen Essstörungen oft ineinander übergehen und sich vermischen, sind sie schwer zu trennen. Deshalb sind einzelne Zahlen mit Vorsicht zu betrachten.

Ein Beispiel von Deutschland zeigt ungefähre Zahlen:

Magersucht: etwa 100.000 Menschen sind betroffen. 90 % der Betroffenen sind Frauen zwischen 15 und 35 Jahren.

10 % sind Männer. Essstörungen bei Männern sind bisher noch wenig erforscht.

Ess-Brech-Sucht: etwa 600.000 Menschen sind betroffen.

Das höchste Erkrankungsrisiko haben Mädchen und junge Frauen – bei Erstauftreten einer Anorexie sind die Betroffenen in der Regel jünger als bei Erstauftreten einer Bulimie. Die in der Literatur angegebenen Altersbereiche mit gehäuften Erkrankungsfällen variieren und liegen bei Anorexie zwischen 12 und 23 Jahren, bei Bulimie zwischen 18 und 35 Jahren.

Darüber hinaus finden sich Essstörungen gehäuft bei Sportlerinnen und Sportlern, Tänzerinnen und Tänzern, Gymnasiastinnen, Studentinnen sowie Patientinnen mit Diabetes mellitus.
IP-Adresse aufgezeichnet
 Betreff:Was sind die Folgen einer Essstörung?.. 09-03-2010 15:44:12 
Administrator
Mitglied seit: 07-03-2010 21:38:43
Beiträge: 13
Ort
Forum : Lexikon
Thema: Was sind die Folgen einer Essstörung?

Essstörungen können sowohl körperliche wie seelische Beschwerden und Folgen auslösen.

Die psychischen Auswirkungen können die Lebensqualität ganz nachhaltig verschlechtern. Typische sind langfristig Minderwertigkeitsgefühle und niedriges Selbstwertgefühl, Probleme im sozialen Umgang mit anderen Menschen (z.B. totaler Rückzug) oder aber die Unfähigkeit weiter eine Schulausbildung oder Berufstätigkeit auszuüben.

Körperliche Folgen einer Magersucht können sehr vielfältig sein. U.a. treten Verdauungsbeschwerden, erhöhte Neigung zu Entzündungen, Magenbeschwerden, niedriger Puls und Herzschädigungen, Nierenprobleme bis hin zum Nierenversagen, Blutarmut oder aber Veränderungen der Knochenstruktur auf.

Selbst-induziertes Erbrechen bei bulimischen Störungen kann u.a. Zahnschäden und Störungen des Mineralstoffwechsels auslösen. Bekannt sind auch Vergrösserungen der Speicheldrüsen. Der häufige Missbrauch von Abführmitteln (Laxantien) beeinflusst auch dauerhaft die Magen-Darm-Funktionen u.a. mit einer dauerhaften (scheinbar paradoxen) Verstopfung. Magengeschwüre oder chronische Entzündungen (Gastritis) sowie gefährliche Herz-Rhythmussstörungen gehören eher zu den selteneren Langzeitfolgen.

Essstörungen können einen sehr unterschiedlichen Verlauf nehmen.

Einige Patientinnen können eine vollständige Rückbildung im Sinne einer "Heilung" verzeichnen aber bei vielen ist mit wiederholten Rückfällen in alte Gewohnheiten zu rechnen. Anorexie (Magersucht) und Bulimie sind oft chronische Erkrankungen, die nicht von selbst ausheilen sondern eine qualifizierte Behandlung und harte Arbeit von Seiten der Betroffenen selber erfordern.

IP-Adresse aufgezeichnet
 Betreff:Magersucht (Anorexia nervosa), Ess-Brech-Sucht (Bulimie) zu beachten f.. 09-03-2010 15:17:58 
Administrator
Mitglied seit: 07-03-2010 21:38:43
Beiträge: 13
Ort
Forum : Lexikon
Thema: Magersucht (Anorexia nervosa), Ess-Brech-Sucht (Bulimie) zu beachten für Familien und Freunde

Betreff:Magersucht (Anorexia nervosa), Ess-Brech-Sucht (Bulimie) zu beachten für Familien und Freunde

Essstörungen bleiben lange im Verborgenen, meist gibt es nur allgemeine Hinweise. Mädchen, die an einer Anorexia nervosa leiden, versuchen am Anfang, familiäre Mahlzeiten zu meiden und benutzen dafür Ausreden wie: "Ich habe schon gegessen", oder "Ich habe gar keinen Hunger." Dabei widmen sie sich häufig mit Ausdauer dem Wohlergehen der Familie, kochen aufwendige Gerichte für andere. Auch innerlich sind die Betroffenen ständig mit dem Essen beschäftigt, alle Lebensmittel werden in gute (nicht dick machende) und schlechte (dick machende) eingeteilt. Kalorien und Fettpunkte werden genauestens kontrolliert. Unter dem Vorwand, sich gesund zu ernähren, wird lange Zeit eine stark einseitige Ernährung durchgeführt. Viele Früchte und Gemüse werden konsumiert, manchmal ausschließlich Babybrei.

Das Essverhalten erfährt mit zunehmender Erkrankung eine immer stärkere Kontrolle. Dabei wird es auch zur Kontrolle von anderen eingesetzt. Häufig bestimmen Mädchen mit Essstörungen das Familienklima. Es besteht eine krankhafte Furcht, dick zu werden, was bei längerem Krankheitsverlauf zum völligen Vermeiden größerer Mahlzeiten oder sozialer Situationen, in denen gegessen wird, führt. Nach einer Nahrungsaufnahme versuchen die Mädchen, die Kalorien wieder abzutrainieren oder aus dem Körper zu entfernen. Übermäßiges Sporttreiben ist ein sichtbares Warnzeichen.

Im Sozialbereich ziehen sich die Mädchen häufig aus bestehenden Freundschaften zurück, haben keine Lust mehr, mit anderen etwas zu unternehmen. Nicht selten kommt es zu einem Rückzug ins Elternhaus, wobei sozial erwünschte Kontakte wie der Gang zur Schule lange aufrechterhalten werden. Im körperlichen Bereich wird die Abmagerung der Mädchen verdeckt durch Schlabberkleidung oder Tragen dicker Pullover und Mäntel, es fällt eine schlechte Durchblutung der Hände auf.

Bulimische Mädchen sind dagegen normalgewichtig, man sieht ihnen die Bulimie nicht an. Bei chronischem exzessiven Erbrechen schwellen die Ohrspeicheldrüsen wie bei Mumps an, und es entsteht ein "Hamstergesicht". Diese Patientinnen sind oft sozial unangepasster als solche mit einer Anorexia nervosa. Schule schwänzen, aber auch Ladendiebstähle kommen öfter vor. Sie leiden an starken Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungszuständen. Absichtlich zugefügte Schnittwunden, meist an den Unterarmen, können mit dieser Erkrankung verbunden sein.

IP-Adresse aufgezeichnet
 Betreff:Welche Ursachen stehen hinter einer Essstörung?.. 09-03-2010 14:52:15 
Administrator
Mitglied seit: 07-03-2010 21:38:43
Beiträge: 13
Ort
Forum : Lexikon
Thema: Welche Ursachen stehen hinter einer Essstörung?

Die Gründe für Essstörungen sind vielfältig und können individuell sehr verschieden sein. Allen Arten von Süchten liegen multifaktorielle Ursachen zu Grunde. Eventuell gibt es einen bestimmten Auslöser - die Hintergründe sind jedoch immer vielschichtig.

Magersucht (Anorexia nervosa) und die Ess-Brech-Sucht können als Symptom, als eigenständige psychische Störung auftreten.


IP-Adresse aufgezeichnet
 Betreff:Unterschied zwischen Magersucht (Anorexia nervosa) und Ess-Brech-Sucht.. 09-03-2010 14:19:06 
Administrator
Mitglied seit: 07-03-2010 21:38:43
Beiträge: 13
Ort
Forum : Lexikon
Thema: Unterschied zwischen Magersucht (Anorexia nervosa) und Ess-Brech-Sucht (Bulimie nervosa)?

Betreff:Unterschied zwischen Magersucht (Anorexia nervosa) und Ess-Brech-Sucht (Bulimie nervosa)?

Die Ess-Brech-Sucht (Bulimie nervosa )tritt wesentlich häufiger auf als die Magersucht (Anorexia nervosa).

Man sieht sie den Betroffenen nicht an, da sie vollständig in der Heimlichkeit gelebt werden kann. Sie neigt, ebenso wie die Anorexia nervosa stark zur Chronifizierung und unterscheidet sich von dieser, neben dem meist normalen Gewicht durch das vorhandene Krankheitsgefühl. Beide Essstörungen haben die krankhafte Über- und Dauerbeschäftigung mit dem Essen und dem Körper gemeinsam. Sie dient zur Lösung verborgener, nicht lösbarer seelischer Konflikte.

Diese so genannte Ess-Brech-Sucht beginnt oft mit einer voran gegangene Magersucht. Wenn von außen betrachtet ein Rückgang der Magersucht erzielt wurde und die Patientin/der Patient wieder zu Essen begonnen hat. Die Betroffenen leiden meistens unter einer gestörten Selbstwahrnehmung und/oder einer Körperschemastörung. Wie auch die Magersüchtigen empfinden sie sich immer als zu dick, doch sind sie häufig, im Gegensatz zu den Magersüchtigen, normalgewichtig. Die Ursachen der Bulimie ähneln denen der Magersucht. Nicht selten geht der Bulimie eine anorektische Phase voraus oder wechselt sich mit Phasen der Magersucht ab.

Frauen leiden unter dieser Störung ca. zehnmal häufiger als Männer. Anorexie beginnt meist im Jugendalter und tritt nur selten nach der Lebensmitte auf. Es ist eine Besonderheit der Anorexie, dass körperlich gesunde, junge Menschen allein durch selbstauferlegtes Hungern bis in den Bereich bedrohlicher Funktionsstörungen gelangen oder sogar sterben, obwohl der Tod keineswegs angestrebt und das Risiko des Todes zumindest nicht bewusst in Kauf genommen wird. Zum Unterschied zur Anorexie nehmen Bulimiepatientinnen nicht so extrem ab und halten ihr Körpergewicht oft im Normbereich. Jedoch können sie auch trotz ihrer Essstörung übergewichtig sein! Der Grund dafür ist, dass sie zwar Erbrechen herbeiführen und Abführmittel missbrauchen, aber auch unter Fressanfällen leiden. (Fressanfälle: innerhalb kürzester Zeit große Mengen hochkalorischer Nahrung zu sich nehmen.)

Die Patientinnen verleugnen ihren körperlichen Mangelzustand und dessen Folgen vor sich und der Umwelt dies trifft bei beiden Krankheiten zu.
IP-Adresse aufgezeichnet
 Betreff:Was ist Ess-Brech-Sucht (Bulimie nervosa)?.. 09-03-2010 14:17:59 
Administrator
Mitglied seit: 07-03-2010 21:38:43
Beiträge: 13
Ort
Forum : Lexikon
Thema: Was ist Ess-Brech-Sucht (Bulimie nervosa)?

Die Bulimie, auch Ess-Brech-Sucht (Bulimarexie oder Bulimia nervosa oder Ochsen- bzw. Stierhunger) genannt, gehört zusammen mit der Magersucht, der Binge-Eating-Disorder und der Esssucht zu den Essstörungen.

Bulimie stammt vom griechischen und heisst wörtlich „der Ochsenhunger“.

Die ständige Beschäftigung mit dem Essen, die Gier nach Nahrungsmitteln, wiederholte Attacken von Heißhunger ("Fressattacken") gefolgt von selbst herbeigeführtem Erbrechen. Ebenfalls die Einnahme von Abführmitteln, Wassertabletten und übermässige sportliche Aktivität, können eingesetzt werden um eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Ein tiefes Schamgefühl nach einer Fress-/Brechattacke ist ein wesentlicher Grund, die Erkrankung auch vor den besten Freunden zu verstecken. Ein weiteres Kennzeichen für die Bulimie ist die fast permanente Beschäftigung der Betroffenen mit allem, was mit Essen, Kalorien, Körpergewicht, Diät und Figur etc. zu tun hat. Die Aufnahme einer großen Nahrungsmenge während eines Essanfalls erzeugt bei den Betroffenen eine starke Angst vor einer Gewichtszunahme. Diese Angst wird durch Herbeiführen von Erbrechen zumindest kurzfristig abgeschwächt. Das Erbrechen wird also durch den Wegfall der Sorge um das Gewicht quasi belohnt und so als eine Strategie zur Gewichtskontrolle erlernt.

Dieses gestörte Essverhalten tritt dann plötzlich auch schon nach normalen Mahlzeiten oder kleinen Essportionen auf. In aller Regel spielen sich solche Attacken in aller Heimlichkeit ab. Bulimische Menschen können unter-, normal- oder auch übergewichtig sein, sie haben jedoch meist ein sehr schlankes Körperideal.

IP-Adresse aufgezeichnet
 Betreff:Was ist Magersucht (Anorexia nervosa)?.. 09-03-2010 13:39:57 
Administrator
Mitglied seit: 07-03-2010 21:38:43
Beiträge: 13
Ort
Forum : Lexikon
Thema: Was ist Magersucht (Anorexia nervosa)?

Die Anorexia nervosa (griech./lat.: etwa „nervlich bedingte Appetitlosigkeit“) ist eine psychische Störung aus dem Bereich der seelisch bedingten Essstörungen. Wörtlich übersetzt bedeutet Anorexie "Appetitverlust oder -verminderung" - eine irreführende Bezeichnung, da nicht unbedingt der Appetit, sondern in erster Linie das Essverhalten gestört ist. Der Zusatz "nervosa" weist auf die psychischen Ursachen der Essstörung hin. Anorexia nervosa ist nicht gleichbedeutend mit dem Begriff Anorexie, welcher lediglich allgemein eine Appetitlosigkeit beschreibt, gleich welcher Ursache.

Magersucht wird gekennzeichnet durch einen signifikanten Gewichtsverlust, hervorgerufen durch extreme Diät. Selbstbild und Körperempfinden sind derart gestört, dass der Gewichtsverlust zum bestimmenden Inhalt des Denkens und Handelns wird. Die Betroffenen empfinden sich stets als "zu dick", selbst wenn sie offensichtlich erheblich untergewichtig sind. Die Wahrnehmung der eigenen Figur ist verzerrt. Bei dem Versuch, immer noch mehr Gewicht zu verlieren, vermeiden Magersüchtige die Nahrungsaufnahme bzw. kalorienreiche Nahrung, was im Extremfall bis zum Tode führen kann.

Die Betroffenen sehen Ihren Körpber nicht realistisch, Sie scheinen oft in ihrer eingene Welt versunken. Trotz Untergewicht bestehen Ängste vor Gewichtszunahme.

Die Magersucht kann vorübergehend und mild ausfallen, sie kann aber auch zu einem chronischen Zustand werden, der lebensbedrohliche körperliche Schädigungen zur Folge hat.




IP-Adresse aufgezeichnet
 Betreff:Was sind Essstörungen?.. 09-03-2010 12:57:52 
Administrator
Mitglied seit: 07-03-2010 21:38:43
Beiträge: 13
Ort
Forum : Lexikon
Thema: Was sind Essstörungen?

Mit Essstörung bezeichnet man eine Verhaltensstörung mit meist ernsthaften und langfristigen Gesundheitsschäden.

Menschen mit Esstörungen leiden unter einer übermässigen gedanklichen Beschäftigung mit Themen, die um Essen, Gewicht und Figur kreisen. Zentral ist die Beschäftigung mit dem Thema „Essen“. Betroffene sind sich ihrer Krankheit oft lange Zeit nicht bewusst und überzeugt, dass Essproblem, werde sich von selbst wieder lösen.

Menschen mit Essproblemen verfügen meistens nicht mehr über ein normales Hunger- und Sättigungsgefühl. Sie zeigen Auffälligkeiten im psychologischen und sozialen Bereich und leiden häufig unter Selbstzweifel.

Wenn die Suche nach Glück, Liebe und erfüllenden Kontakten erfolglos bleibt, wird das Essen als eine Art Ersatzbefriedigung benutzt. Die Folgen dieses Verhaltens führen wiederum zu einer Verschlechterung der Situation, so dass sich ein Teufelskreislauf entwickelt in welcher Beziehungen, Ausbildung, Beruf und Freizeitaktivitäten in den Hintergrund rucken. Der eigenen Leistung wird grosses Gewicht beigemessen. Die Erwartungen an die eigene Leistung sind übermässig hoch und der gestörte Umgang mit dem Essen wird zum Ersatz für nicht gelöste Konflikte. Aufgrund der hohen psychischen Abhängigkeit, ist es meist sehr schwierig, alleine aus dem Teufelskreis auszubrechen.

Die Mechanismen entsprechen also denen einer klassischen Suchtproblematik. Die Schwierigkeiten im Umgang mit der Außenwelt wird ausgeblendet, die Konzentration auf das Suchtmittel, das in diesem Fall die Beschäftigung mit dem eigenen Körper darstellt übernimmt Kontrolle. Tiefe und echte Beziehungen einzugehen, ist für die Betroffenen meistens sehr schwierig. Essgestörte Menschen können sehr ehrgeizig sein. Häufig weisen sie perfektionistische Züge auf.



IP-Adresse aufgezeichnet
Seite #